Frauen in Naturwissenschaft und Technik – Warum wir immer noch darüber diskutieren
Zahlen zeigen: Eine Karriere im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich ist durchaus erstrebenswert. So winkt AbsolventInnen eines technischen Studiengangs an einer österreichischen Universität ein Brutto-Jahresgehalt von € 36.900. Ein weiterer Blick auf die Statistik zeigt aber auch, dass nur ca. 25 % Frauen ein technisches Studium wählen.
Diese Tatsache, die Gründe dahinter sowie mögliche Ausbildungswege waren Gegenstand der Podiumsdiskussion „Frauen in Naturwissenschaft und Technik – Warum wir immer noch darüber diskutieren“. Im Rahmen des RRRIOT-Festivals lud FIT WIEN-NÖ-BGLD Expertinnen und Interessentinnen dazu ein Herausforderungen und Chancen technischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge zu diskutieren und gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu reflektieren. So trafen am 07.03.2018 Anna Steiger, Vizerektorin der TU Wien, Iris Kral, wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an der BOKU Wien, Birgit Blauensteiner, FIT-Botschafterin und Masterstudentin der Bahntechnologie an der FH St. Pölten und Stefanie Rubenzucker, FIT-Botschafterin und Masterstudentin der Chemie an der Universität Wien, auf ein kleines, aber feines Publikum im Hotel am Brillantengrund in Wien.
Vision: Kein „Exotinnenstatus“ mehr
Neben den persönlichen Karrierewegen und den unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten wurde vor allem auch nach Gründen gesucht, die den Frauenmangel in diesen Branchen erklären können. Von stereotypen Rollenbildern über zu wenig Förderung im Kindesalter bis hin zum stark geprägten (und oft nicht realitätsgetreuen) Image der „allzu schwierigen MINT-Studien“ konnten viele Ursachen identifiziert werden, die unter anderen die geringe Frauenanzahl im MINT-Bereich bedingen. Kritisch thematisiert wurden auch die Rollen der sozialen Herkunft und des kulturellen Backgrounds wie auch die Frage nach verpflichtenden Frauenquoten.
Einig waren sich die Expertinnen vor allem bei einem Punkt: Es wäre wünschenswert als Frau in der Technik nicht mehr den Status einer Exotin zugeschrieben zu bekommen. Dieser Status lässt sich aber nur ändern, in dem kontinuierlich mehr Frauen in diese Branchen strömen. Der Expertinnenrat lautet: Nicht kategorisch bestimmte Ausbildungszweige ausschließen, sondern möglichst offen für die unterschiedlichen Möglichkeiten sein.
FIT-Infotage 2019
FIT Wien-NÖ-BGLD bietet im kommenden Jahr wieder eine große Informationsveranstaltung an, bei der verschiedene Hochschulen und unterschiedliche Studiengänge kennengelernt werden können. „Informieren- Probieren-Studieren“ lautet das Motto. Von 28.1.-30.1.2019 ist es wieder so weit. Deshalb: Save-the-date!