Netherer, Sigrid
Forstentomologin (Universität für Bodenkultur Wien)
Über mich:
Mein Weg zur Arbeit als Senior Scientist verlief nicht völlig geradlinig. Nach dem Studium der Forstwirtschaft, einem Auslandsaufenthalt im Rahmen eines Forschungsprojekts und einem einjährigen freiberuflichen Intermezzo, kehrte ich für die Dissertation, auf welche ein Projekt folgte, in welchem ich als PostDoc fungierte, an die BOKU zurück. Dann kamen meine beiden Kinder und ich zog eine freie Zeiteinteilung als forstliche Gutachterin und eine reduzierte Anstellung an der BOKU einer zielstrebigen Forscher*innenkarriere vor. Ein erfolgreich beantragtes Projekt beim FWF ermöglichte mir schließlich den Wiedereinstieg in Wissenschaft und Lehre.
Bei meiner Berufswahl unterstützt oder inspiriert haben mich:
Meine Biologielehrerin im Gymnasium, eine Ferialpraxis im Nationalpark Kalkalpen und das Berufsvorbild meines Vaters
An meiner Arbeit besonders interessant finde ich:
Den Wald als Freiluftarbeitsplatz und die experimentelle Arbeit mit Bäumen und Insekten
Die Herausforderungen in meinem Beruf sind:
Große Zusammenhänge wie die Auswirkungen von Trockenheit auf Borkenkäferbefall zu verstehen. Das ist nur möglich, wenn man einen Bogen zwischen biochemischen Vorgängen im Einzelbaum, dem Wald als Gesamtorganismus, dem Klima, dem Boden und der Biologie der Insekten spannt.
Mein Arbeitsalltag sieht folgendermaßen aus:
Neben experimenteller Arbeit im Wald und im Labor, bin ich viel mit Datenauswertung und dem Schreiben wissenschaftlicher Berichte beschäftigt. Ich betreue Bachelor- sowie Masterarbeiten und halte Vorlesungen im Themenfeld Forstschutz und Forstentomologie. Den Austausch mit Wissenschaftler*innen in meinem Forschungsbereich auf Konferenzen finde ich besonders bereichernd.
Meine Botschaft an Maturantinnen:
Die Studien Forstwirtschaft und Forstwissenschaft vereinen ökologische, technische und ökonomische Aspekte und bieten viele Möglichkeiten der Spezialisierung. Für vielseitig interessierte, für die Umwelt engagierte Frauen bietet sich ein spannendes berufliches Umfeld und Karrierewege bis zur Revierleiterin, Forstdirektorin oder Wissenschaftlerin. Frauenpower im Wald ist gefragt!