Veronica Reisenhofer

Name: Veronica Reisenhofer

Universität(en)/ Fachhochschule(n): Hochschule Burgenland

Studiengang: Energie- und Umweltmanagement, Master

Sprachen die ich spreche (auch Computersprachen): Deutsch, Englisch

Das könnte ich mit meinem abgeschlossenen Studium machen:
Forscherin in Umwelt-/Energie- und Nachhaltigkeitsthemen, Lehre an der Hochschule, Projektleiterin in der Planung und Optimierung von Prozessen, Beraterin/Consulting

Mein Einstieg an der Uni/FH war:
Vor meinem aktuellen Studium an der Hochschule Burgenland habe ich mich bereits an einem anderen Studium versucht. Direkt nach der AHS Matura habe ich an der TU Wien mit Maschinenbau begonnen. Ich habe sehr lange studiert, musste aber bereits nach dem ersten Jahr zusätzlich arbeiten und konnte dort nie richtig Fuß fassen. Gewisse Fächer fielen mir sehr leicht, in anderen hatten die Studentinnen mit HTL-Abschluss allerdings einen Vorsprung, den ich nicht aufholen konnte. Für mich persönlich war es schwierig, das Aufholen, das Lernen des aktuellen Stoffs und die ganze Selbstorganisation gleichzeitig zu schaffen. Ich wollte aber unbedingt in den technischen Bereich und wollte nicht in irgendeinem Job landen, der mich nur unglücklich macht.
Also habe ich mich dazu entschlossen, das Studium abzubrechen, weil es mich nur noch gequält hat. Ich holte den HTL Abschluss am Kolleg für Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit nach und bekam daraufhin zum ersten Mal eine Anstellung in einem technischen Bereich. Die Richtung stimmte, aber ich wollte eine größere Herausforderung und begann nach 2 Jahren als technische Zeichnerin und einem Jahr im Bereich Digitalisierung mein berufsbegleitendes Studium – denn ohne Job hätte ich kein Studium finanzieren können und länger warten wollte ich nicht.
An der Hochschule Burgenland habe ich mich sofort willkommen gefühlt. Schon beim Bewerbungs-Interview war ich sehr positiv vom allgemeinen Umgang und der Wertschätzung den Studierenden gegenüber überrascht. Die Struktur mit festen Terminen und einer organisatorischen Hand, die sich um alles kümmert, passte besser zu meiner Arbeitsweise und ich fühlte mich gut aufgehoben. Zusätzlich war ich erleichtert, dass die meisten anderen Studentinnen & Studenten in meinem Alter sind, da es sich ja um ein berufsbegleitendes Studium handelt. Die HTL war zwar 3 Jahre her, trotzdem fand ich es nicht schwer, wieder ins Lernen zurückzufinden, da es genau das war, was ich machen wollte – und will. Die Gruppendynamik mit den anderen Studierenden war von Anfang an so schön und ließ mich einfach dran bleiben.

An meinem Studium besonders interessant finde ich:
Mein Studium ist interdisziplinär aufgebaut und passt damit genau zu mir. Ich mache gerne unzählige Dinge auf einmal und durcheinander, habe sehr viele Interessen und langweile mich, wenn sich meine Aufgaben nicht abwechseln. Mein Studium kann mir genau das bieten, indem es sowohl Praxis und Theorie als auch Technik, Ethik und Wirtschaft miteinander verbindet.
Da ich ab Oktober direkt an meiner Hochschule als Projektmitarbeiterin in der Forschung arbeiten darf, kann ich sagen, dass sich meine Wünsche mehr als nur erfüllt haben.
Wer hat mich zu diesem Studium inspiriert? (Infotag/Schulworkshop/Messe/Role Model/Freunde/Familie)
Für mein erstes Studium, Maschinenbau, entschied ich mich, weil ich mit meinen Fähigkeiten und meinem Interesse in Mathematik etwas anfangen wollte. Mathematik zu studieren kam aber nicht in Frage – das habe ich immer mit Banken verbunden. Ich denke, dass mich auch meine Lehrer sehr dazu motiviert haben, zumindest in den naturwissenschaftlich Bereich zu gehen. Der Besuch der TU Wien im Zuge eines FIT Tages zeigte mir, dass meine Fähigkeiten in der Technik gut aufgehoben wären. Da mein Vater einen HTL Abschluss in genau diesem Fach hat, kam mir Maschinenbau in den Sinn. Aufgrund dessen, dass er das Studium nach kurzer Zeit abgebrochen hatte, war es für mich besonders enttäuschend, genau dasselbe eine Generation später noch einmal durchzumachen.

Während meiner Ausbildung auf der HTL, die bereits im Bereich Nachhaltigkeit war, wurde uns mein aktuelles Studium vorgestellt – als Partnerschule gab es in der Schule selbst viele Infos, Plakate etc. zum Studieren an der Hochschule Burgenland.

Aus diesen Gründen habe ich mich schlussendlich für mein Studium entschieden:
Ich interessiere mich zwar auch schon immer für Kunst und Literatur, jedoch war ich sehr unsicher, ob ich damit Geld verdienen könnte, in der Technik war ich mir dessen sehr sicher.
Auf der TU belegte ich bereits Softskills zu WEEE (Elektronik-Schrott) und begann, mich für unsere Umwelt zu interessieren. Das gab mir den Anstoß, nicht mit Maschinenbau weiterzumachen (was auch als Kolleg belegbar gewesen wäre), sondern mit Umwelt und Nachhaltigkeit. Während des Kollegs stellte sich heraus, dass ich auch unbedingt in einem „Grünen Job“ arbeiten wollte – mit dem HTL Abschluss hat das aber einfach nicht geklappt. Mein Hauptantrieb ist, dass ich in meinem Berufsleben auch etwas bewirken will und mich zu einem gewissen Grad wichtig fühlen will – wirklich etwas beigetragen zu haben, das ist mein Wunsch.
Mein Studium habe ich aus dem Grund gewählt, dass es berufsbegleitend möglich ist und ein sehr vielfältiges Themengebiet hat. Andere berufsbegleitende Studienrichtungen konzentrieren sich eher nur auf ein Gebiet.

Was ich einmal alles studieren/werden wollte:
Tierärztin (quasi schon immer), Modedesignerin, freie Künstlerin, Autorin, Entwicklerin der größten Turbine der Welt, Lektorin für Romane (Thema nicht vom Tisch!); Lehramt Mathematik und Biologie oder Chemie, Publizistik

Nach einem anstrengenden Uni-Tag entspanne ich am liebsten:
Vor meinem PC mit einem Spiel, in dem ich mich verlieren und die echte Welt vergessen kann.

Außer studieren – das ist für mich positiv am Student:innenleben:
Ganz klar der Austausch mit so vielen anderen Personen, die zwar alle aus komplett unterschiedlichen Richtungen und Situationen kommen, sich aber alle für dasselbe interessieren und für die Umwelt brennen.

So schaut’s auf meinem Schreibtisch aus:
Sehr chaotisch. Ich trinke immer aus mehreren Gläsern/Bechern/Heferln gleichzeitig, weswegen auf einer Seite immer all die Getränke stehen. Dann sind da noch jede Menge Notizzettel, eine Spielkonsole neben den beiden Bildschirmen und Zeug von meinen Chinchillas liegt auch immer herum.

Ich bin FIT-Botschafterin weil…
ich jungen Frauen mitgeben möchte, dass jede ihren eigenen Weg finden kann, egal wie dieser aussieht – wie lang er ist oder wie gewunden und umständlich. Es braucht Mut, in die Welt hinauszugehen und offen für Neues zu sein, aber es lohnt sich und das will ich zeigen!

Meine Botschaft an Maturantinnen:

Es gibt SO viele Möglichkeiten da draußen und du hast die Freiheit, diese Möglichkeiten für dich zu entdecken. Es gibt nicht den einen Job, den einen Weg. Wir entwickeln uns ständig weiter und eines führt zum nächsten, vertrau einfach auf dich.