(2/6) Du musst nicht Marie Curie heißen, um eine erfolgreiche Technikerin zu sein
Tagebuch einer HTL-Schülerin
Dass es noch immer keine Selbstverständlichkeit ist, junge Frauen* in Österreichs HTLs anzutreffen, wissen wir. Wie es sich anfühlt, das einzige Mädchen* in der Klasse zu sein, warum sie Elektronik und technische Informatik macht, und mit was für Herausforderungen sie sich im Matura- UND Coronajahr sonst noch herumschlägt, erzählt Anna uns hier monatlich.
Eine Handvoll beeindruckender Frauen, wie Marie Curie, Emmy Noether oder Ada Lovelace haben uns bewiesen, dass Technik keine reine Männersache ist. Viele von ihnen lebten zu Zeiten, wo es als Frau fast unmöglich war, eine wissenschaftliche Karriere zu machen und trotzdem gelangen ihnen bahnbrechende Erfolge. Diese Frauen waren Pionierinnen, die mit viel Willenskraft Stereotypen auf den Kopf gestellt haben und das ist verdammt beeindruckend. Aber ich finde, es ist auch ein bisschen gefährlich. Warum gefährlich?
Gefährlich, weil wir daraus schließen könnten, dass wir Genies oder in Computer vernarrte Nerds sein müssen, um Technikerinnen zu werden.
Aber das stimmt nicht. Wenn du fasziniert bist davon, dass ein Teelöffel Neutronenstern 6 Milliarden Tonnen wiegen würde, oder dass man in Sekundenschnelle eine Nachricht an die andere Seite der Welt schicken kann, dann bist du jetzt schon am Weg eine Technikerin zu werden.
Und ein paar von den sogenannten “Soft Skills”, von denen einige als “klassisch weiblich” gelten, bringst du vielleicht sogar auch noch mit. Dazu gehört soziale und emotionale Intelligenz, Teamfähigkeit, Offenheit für Feedback und vieles mehr. Lauter Fähigkeiten, die die Tech-Branche gerade besonders dringend braucht.
Also: Wenn dich Technologie, Mathematik, Naturwissenschaften oder Informatik neugierig machen, dann würde ich dir ehrlich ans Herz legen, über eine technische Ausbildung nachzudenken. Denn so schwer ist das gar nicht.
Wie ein durchschnittlicher Tag in einer HTL aussieht, werde ich dir in meinem nächsten Beitrag erzählen.