Hall of Fem* mit Magdalena Boucher

Name: Magdalena Boucher

Forschungsinstitut: Institut for Creative\Media/Technologies, FH St. Pölten

Forschungs-/Arbeitsbereiche: Datenvisualisierung, Human-Computer Interaction, Interactive Storytelling – Forschung und Lehre

Mein Weg zu einem technischen Studiengang hat sich von selbst ergeben.
Ich war als Kind immer schon begeistert von Zeichentrick bzw. Animation und den bunten Welten, die damit in Computerspiel und Film zum Leben erweckt werden.
Ich zeichne selbst, seit ich einen Stift halten kann, und erinnere mich, meine Mutter mit ungefähr elf Jahren gefragt zu haben:
„Mama, wie zeichnet man am Computer?“. Sie setzte mich vor eine alte Version von Photoshop und so begann ich, mir die Materie Schritt für Schritt selbst anzueignen. Kurz vor der Matura war ich dann auf einem Schnuppertag für das Medientechnik-Studium der FH St. Pölten, auf dem ich das erste Mal „richtig“ programmieren durfte: Ein bunter Ball, der über den Bildschirm springt.
Viel von dem Code verstanden habe ich damals nicht, aber ich wusste, ich wollte es lernen!

Im Rahmen des Praktikums im Studium kam ich dann tatsächlich zu einer Computerspielefirma im Ausland und wirkte an mehreren mittlerweile veröffentlichten Spielen mit, sowohl am grafischen als auch am technischen Ende.
Dann zog es mich aber doch zurück nach Österreich, ich machte noch ein Masterstudium (Digitale Medientechnologien) und arbeite seither in der Forschung, wo ich auch nach wie vor meine kreativ-gestalterischen mit meinen technischen Fähigkeiten kombinieren kann.
So haben wir zum Beispiel einmal interaktive Installationen für Museen entwickelt, arbeiten an einem Konzept für ein KI-gestütztes Beschlagwortungssystem für Medienarchive oder erforschen, wie man Comics zur Vermittlung von Datenvisualisierungen nutzen kann.

Ich höre schon immer wieder Leute, die überrascht sind, dass ich „als Frau* in der Technik arbeite“, aber in Wirklichkeit hat mein Geschlecht für mich in meiner Laufbahn noch nie eine Rolle gespielt.
Die wichtigsten Voraussetzungen für alles, was ich in meinem Beruf mache sind: Offenheit, Begeisterung für das, was man tut, und vor allem Neugier – wenn du das hast und dich für Technik interessierst, spricht nichts dagegen, einfach mal reinzuschnuppern!